Mehrere hundert Menschen haben am Samstag vor dem Hauptbahnhof in Koblenz gegen den Bahnlärm im Mittelrheintal demonstriert. Das wichtigste Anliegen: ein sofortiges Nachtfahrverbot.
Zu der zweistündigen Aktion hatten sechs Bürgerinitiativen aus dem Mittelrheintal und eine von der Mosel aufgerufen. Nach Angaben der Polizei demonstrierten rund 500 Bahnlärmgegner, die Veranstalter sprachen dagegen von 2.000. Die Teilnehmer forderten vor allem ein Nachtfahrverbot für laute Güterzüge im Mittelrheintal.
Als Redner traten unter anderem der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD), Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) und der CDU-Politiker Peter Bleser auf.
Der Vorsitzende des Bürgernetzwerks „Pro Rheintal“, Frank Gross, hatte im Vorfeld gesagt, der Mittelrhein sei mittlerweile Europas Brennpunkt in Sachen Bahnlärm. Der Lärm durch Güterzüge sei doppelt so laut wie vor 40 Jahren und drei Mal so laut wie etwa der Straßenverkehr. Vor allem nachts seien die Züge teils lauter als tagsüber, denn die rechts- und linksrheinischen Bahnstrecken seien über die Jahre schrittweise ausgebaut worden, für längere, schwerere, schnellere und lautere Güterzüge. Deshalb fordern die Initiativen erneut Bahn, Bund und Länder auf, für sofortigen Schutz vor Bahnlärm zu sorgen. Bahnlärm mache krank, er sei die Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so Gross weiter.
Finanzierbarer Lärmschutz
Am kommenden Montag könnte im Beirat Leiseres Mittelrheintal der Startschuss zur dort bisher größten Lärmsanierungsaktion fallen. Dann erfährt das Gremium aus Vertretern von Bund, Ländern, Bahn sowie Bürgerinitiativen, ob Rheinland-Pfalz und Hessen weitere technische Maßnahmen gegen Lärm finanzieren, sagte Willi Pusch von der „Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn“. Entlang der Strecke sollen etwa zusätzliche Lärmschutzwände Abhilfe schaffen. Durch das Tal fahren nach Bahn-Angaben täglich rund 400 Züge, davon etwa 250 Güterzüge. Die Lärmgegner sprechen von mehr als 550 Zügen.
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