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Wichtig:  Sendetermin Mo, 8.6.2015 | 6.00 Uhr | SWR Fernsehen

Das Mittelrheintal: wunderschöne Natur und tolle Wanderwege. Aber leider auch das: höllisch laute Güterzüge. Wir haben mit Betroffenen und Experten über den Stand der Dinge in Sachen Lärmterror im Mittelrheintal gesprochen.

Link zum Video:

http://www.swr.de/natuerlich/kampf-gegen-den-bahnlaerm/-/id=13831212/did=14056118/pv=embedded/1oc3siv/index.html

Die Natur im Mittelrheintal in Ruhe zu genießen, ist fast unmöglich. Die Menschen sind hier massivem Bahnlärm ausgesetzt, und das rund um die Uhr. 550 Züge rauschen hier täglich hindurch. Inzwischen bleiben auch die Touristen aus. Viele Restaurants und Hotels mussten bereits schließen.

Die Lärmschutzmaßnahmen der Bahn gehen nur langsam voran, denn es fehlt am Geld. Und auch die Politik verweist auf die hohen Kosten. Die Anwohner fühlen sich von allen Seiten im Stich gelassen.

An Schlaf ist für viele nicht zu denken

Sie haben sich daher zu Initiativen zusammengeschlossen und halten regelmäßige Mahnwachen ab, wie beispielsweise kürzlich in Kamp-Bornhofen. „Bei uns schläft nachts kein Mensch mehr“, sagt Klaus Backes. „Die Kinder gehen unausgeschlafen zur Schule, werden krank und unsere Häuser haben Risse.“

Vor allem auf die Deutsche Bahn sind die Demonstranten sauer, denn die habe das Tempo der Züge in den letzten Jahren sogar noch erhöht. Eine andere Demonstrantin ist aus Augsburg angereist. „Wir sind vor Jahren aus St. Goar geflüchtet“, erzählt sie. „Mit unserem Sohnemann und dem Bahnlärm war das nicht mehr auszuhalten.“

„Wir haben hier Güterzüge, die – je nach Ladung – sogar bis zu 110 Dezibel laut sind“, erklärt Willi Pusch, Vorsitzender der Bundesvereinigung gegen Schienenlärm. „Und genau diese Spitzenwerte machen die Menschen krank.“

Dabei gibt es heutzutage mehrere Ansätze, den Bahnlärm zu reduzieren. Eine technische Entwicklung sind die so genannten Flüsterbremsen. Am einfachsten einzusetzen wären diese bei neuen, moderneren Waggons. Doch dafür fehle, so die Deutsche Bahn, zurzeit das Geld.

Daher sollen jetzt erst einmal bis zum Jahr 2020 die alten Waggons umgerüstet werden. Insgesamt 60.000 Güterwagen will sie bis dahin mit den neuen Flüsterbremsen ausstatten.

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http://www.swr.de/natuerlich/bahnlaerm-im-mittelrheintal-wie-geht-es-weiter-in-sachen-laermschutz/-/id=100810/did=13814066/nid=100810/1dzdu3g/index.html

MITTELRHEINTAL Rheinland-Pfalz und Hessen wollen sich finanziell an Maßnahmenpaket beteiligen

MAINZ/WIESBADEN – Die Länder Hessen und Rheinland-Pfalz sind bereit, sich an einem 80-Millionen-Euro-Paket für mehr Lärmschutz im Mittelrheintal zu beteiligen. Der Mainzer Innenminister Roger Lewentz (SPD) erklärte auf Anfrage: „Das Land wird sich an den Maßnahmen in angemessenem Umfang beteiligen, wobei deutlich bleiben muss, dass der Bund und die Bahn die Hauptverantwortung tragen.“ Wie die Deutsche Bahn mitteilte, geht es in dem Paket um insgesamt 80 Maßnahmen. So soll auf einer Länge von 100 Kilometern der Schall an der Schiene stärker isoliert werden („Schienensteg-Abschirmungen“). Auf knapp 20 Kilometer Länge werden neue Schallschutzwände gebaut. Auch werden Geländer auf Eisenbahnbrücken „verkleidet“, damit kein Schall mehr durchdringen kann. Hinzu kommen niedrige Lärmschutzwände und „Schienenschmier-einrichtungen“ Die Planungs- und Baukosten hierfür summieren sich auf 68 Millionen Euro. Weitere zehn Millionen Euro kommen von der DB Netz AG. Damit sollen unter anderem die Schienen geschliffen werden, um die Geräusche zu reduzieren. Will Pusch vom Beirat Leiseres Mittelrheintal spricht von einem „Riesenschritt nach vorne“. Rechne man die Maßnahmen zusammen, könne man dem Mittelrheintal bis zum Jahr 2020 insgesamt 20 Dezibel ersparen.

Nach Angaben der Bahn werden peu a peu Güterwagen auf Flüsterbremsen umgerüstet. Bei 30000 deutschen Wagen ist dies bereits der Fall, die Hälfte davon der Deutschen Bahn. Zudem hätten 21 Güterverkehrsunternehmen aus Deutschland, Frankreich, Österreich, Polen, Schweden, Spanien und der Schweiz 159 000 Güterwagen zur Umrüstung auf leise Bremssohlen angemeldet, teilte die Bahn mit.

Das Paket ist unter anderem Ergebnis der Arbeit im Beirat „Leiseres Mittelrheintal“, der jetzt wieder getagt hat. Dort sitzen Bahn, Bundestagsabgeordnete, die betroffenen Bundesländer und Bürgerinitiati

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Mehrere hundert Menschen haben am Samstag vor dem Hauptbahnhof in Koblenz gegen den Bahnlärm im Mittelrheintal demonstriert. Das wichtigste Anliegen: ein sofortiges Nachtfahrverbot.

Zu der zweistündigen Aktion hatten sechs Bürgerinitiativen aus dem Mittelrheintal und eine von der Mosel aufgerufen. Nach Angaben der Polizei demonstrierten rund 500 Bahnlärmgegner, die Veranstalter sprachen dagegen von 2.000. Die Teilnehmer forderten vor allem ein Nachtfahrverbot für laute Güterzüge im Mittelrheintal.

Als Redner traten unter anderem der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD), Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) und der CDU-Politiker Peter Bleser auf.

Der Vorsitzende des Bürgernetzwerks „Pro Rheintal“, Frank Gross, hatte im Vorfeld gesagt, der Mittelrhein sei mittlerweile Europas Brennpunkt in Sachen Bahnlärm. Der Lärm durch Güterzüge sei doppelt so laut wie vor 40 Jahren und drei Mal so laut wie etwa der Straßenverkehr. Vor allem nachts seien die Züge teils lauter als tagsüber, denn die rechts- und linksrheinischen Bahnstrecken seien über die Jahre schrittweise ausgebaut worden, für längere, schwerere, schnellere und lautere Güterzüge. Deshalb fordern die Initiativen erneut Bahn, Bund und Länder auf, für sofortigen Schutz vor Bahnlärm zu sorgen. Bahnlärm mache krank, er sei die Ursache für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so Gross weiter.

Finanzierbarer Lärmschutz

Am kommenden Montag könnte im Beirat Leiseres Mittelrheintal der Startschuss zur dort bisher größten Lärmsanierungsaktion fallen. Dann erfährt das Gremium aus Vertretern von Bund, Ländern, Bahn sowie Bürgerinitiativen, ob Rheinland-Pfalz und Hessen weitere technische Maßnahmen gegen Lärm finanzieren, sagte Willi Pusch von der „Bürgerinitiative im Mittelrheintal gegen Umweltschäden durch die Bahn“. Entlang der Strecke sollen etwa zusätzliche Lärmschutzwände Abhilfe schaffen. Durch das Tal fahren nach Bahn-Angaben täglich rund 400 Züge, davon etwa 250 Güterzüge. Die Lärmgegner sprechen von mehr als 550 Zügen.

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Am Samstag, 9. Mai, versammeln sich die Bürge-rinnen und Bürger der Städte und Kommunen von Mainz/Wiesbaden bis Köln/Bonn auf dem Vorplatz des Koblenzer Hauptbahnhofs, um gegen den anhaltenden Bahnlärm zu protestieren. Aufgerufen haben alle Bürgerinitiativen an Rhein und Mosel, die jetzt gemeinsam für die Sache eintreten wollen und die Bevölkerung bitten, sich zwei bis drei Stunden Zeit zu nehmen, um die Region vom anhaltenden Bahnlärm zu befreien.

Als Redner haben sich angesagt Pro Rheintal-Vorsitzender Frank Gross, der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Roger Lewentz, der Parlamentarische Staatssekretär Peter Bleser, Staatssekretär Dr. Thomas Griese aus dem Mainzer Umweltministerium, der Bürgermeister und Umweltdezernent der Stadt Wiesbaden, Arno Goßmann, sowie der Bundestagsabgeordnete Erwin Rüddel. Grußworte werden der Koblenzer Oberbürgermeister Prof. Dr. Joachim Hofmann-Göttig und Landrat Dr. Alexander Saftig (Mayen-Koblenz) sprechen.

Kommt jetzt eine große Lärmsanierung?

„Die Zeit ist reif und unsere Chancen, etwas zu erreichen, waren noch nie so aussichtsreich wie jetzt“, sagt Frank Gross. „Wir stehen kurz vor einem Abschluss im Beirat ,Leiseres Mittelrheintal’ und wenn das Land mitspielt, dann erfolgt am 11. Mai der Startschuss zur bisher größten Lärmsanierungsaktion hier im Mittelrheintal. Wir haben über die letzten zehn Jahre alle juristischen, medizinischen und technischen Fakten zusammengetragen und bis in den Bundestag und ins Europaparlament kommuniziert.“

Nach wie vor fehlten Gesetze und Vorschriften gegen Lärm. Dabei sei es technisch betrachtet absolut unnötig und vermeidbar, dass es an Bahnstrecken heute noch laut ist. Der bisherige Lärmschutz habe sich nicht auf die Quelle gerichtet, sondern man habe mit Lärmschutzwänden und -fenstern versucht, den Lärm etwas abzumildern. Die Bahn durfte daher so laut sein, wie sie wollte, und der bisherige Lärmschutz habe den Menschen nichts gebracht. Indes hat der Verkehr immer mehr zugenommen.

Güterzüge fahren rund um die Uhr durchs Mittelrheintal

Früher fuhr der letzte Güterzug im Rheintal um 23 Uhr und danach war Ruhe, sodass sich die Menschen erholen konnten. Heute sei Güterzuglärm rund um die Uhr angesagt und nachts ist es lauter als am Tage, weil nachts die Güter­züge fahren. Inzwischen steht fest, dass dieser „Rund-um-die-Uhr-Lärm“ in hohem Maße gesundheitsschädigend ist. Hier sei der Gesetzgeber gefordert. Für die Menschen im Rheintal sei der Lärm der Güterzüge eine unzumutbare Belastung, weil die Erholung durch Schlaf ausbleibt und die Betroffenen genervt, gestresst und infolgedessen krank würden.

Lärm schädigend für Tourismus

Besucher und Touristen, die das nur eine Nacht erleben, kommen meist danach nie mehr wieder. Bahnlärm sei nicht nur schlecht fürs Geschäft, sondern mache das Rheintal zu einem Frachtkanal und Ghetto, in dem man weder wohnen noch beruflich tätig sein wolle, geschweige denn Urlaub machen. Für die Anwohner des Mittelrheintals sei jetzt der Moment gekommen, um einmal Entschlossenheit und Solidarität zu zeigen.

„Der Lärm betrifft alle Anwohner“, sagt Gross und fährt fort: „Das schönste Tal der Welt verträgt keinen Lärm, weil er die natürlichen und kulturellen Vorzüge zunichte macht und nicht nur dem Tourismus schadet, sondern vor allem den Menschen, die hier leben.“ Daher trage der Lärmterror zur weiteren Entvölkerung und Überalterung bei. Damit verbunden seien Infrastrukturverluste. Die Geschäfte machten ebenso dicht wie Schwimmbäder und andere Einrichtungen. Den Unternehmen fehle qualifiziertes Personal und die Gebäude und Denkmäler verlören zunehmend an Wert und würden nicht mehr genutzt.

„Das Maß ist jetzt voll“

Auch wenn sich bisher jeder mit den Umständen arrangiert habe, die Situation in den Städten und Gemeinden sei unverkennbar und direkt an der Bahn gebe es kaum noch Menschen, die nicht mit Betablockern und anderen Medikamenten versuchten zu überleben. „Deshalb ist das Maß jetzt voll. Mit Blick auf die anstehenden Entscheidungen sind die Bürger/innen jetzt aufgefordert, ihre Entschlossenheit zu zeigen, damit vom kommenden Jahr an das Rheintal wieder zu einem der begehrtesten Standorte für gutes Leben, Wohnen und Arbeiten wird“, so Gross. Alle Landkreise, Städte und Gemeinden unterstützen die Demonstration ebenso wie die Bundesländer Hessen und Rheinland-Pfalz.

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Zwei Tage lang haben Experten beim Bahnlärm-Kongress darüber diskutiert, wie der Schienenlärm im Mittelrheintal gesenkt werden kann. Juristen forderten ein Gesetz zum „Recht auf Ruhe“.

Bislang seien die Menschen an Bahnstrecken dem guten Willen von Bund und Bahn ausgeliefert. Alle Referate und Erkenntnisse des zweitägigen Kongresses sind in einem 120 Seiten starken Kompendium zusammengefasst, das Bundes-, Landtags- und Europaabgeordneten in der nächsten Woche zugeschickt werden soll, hieß es am Samstag, dem letzten Tag der Veranstaltung.
Lärm lässt sich verringern

Technikexperten wie Markus Hecht von der TU Berlin gehen davon aus, dass sich der Bahnlärm mit geeigneten Maßnahmen um 25 bis 30 Dezibel verringern lässt. Auf Lärmschutz spezialisierte Unternehmen zeigten im ersten Stock der Stadthalle Boppard, was alles gegen den Krach möglich ist: Schienenstegdämpfer oder Vorrichtungen gegen das Radquietschen beim Kurvenfahren oder beim Bremsen könnten den Lärm auf ein deutlich erträglicheres Maß senken.

Der Vorsitzende der Initiative Pro Rheintal, Frank Groß, sagte am Freitag, es sei billiger, Lärm zu verhindern oder zu verringern, als später die Folgekosten zu tragen. An dem Kongress nahm auch der Bremer Professor Eberhard Greiser teil. Er hat vor kurzem eine Studie veröffentlicht, nach der jedes Jahr tausende Menschen entlang des Rheins durch den Bahnlärm erkranken, unter anderem an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenversagen oder Depressionen, die bis zum Tod führen könnten. Er prognostiziert dabei Gesundheitskosten von rund vier Milliarden Euro.
Staatssekretär: Lärm-Belastung steigt massiv

Der Güterverkehr im Mittelrheintal wird nach Einschätzung von Umweltstaatssekretär Thomas Griese (Grüne) weiter massiv zunehmen. Es werde mit einer Steigerung von 36 Prozent bis zum Jahr 2025 gerechnet, sagte er in Boppard. Auf der linken Rheinseite werde nachts sogar ein Anstieg um 50 Prozent vorhergesagt. „Dass die Bundesregierung angesichts dieser unerträglichen Lärmbelastung mit den Ländern um die Finanzierung von Lärmschutzmaßnahmen feilscht, ist fast schon zynisch“, sagte Griese.

Das Bundesverkehrsministerium hatte am Freitag eine Studie veröffentlicht, in der auch Ausweichstrecken und alternative Güterverkehrstrassen benannt werden.

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Demo Koblenz_09_Mai

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St. Goar. Infrastrukturminister Roger Lewentz hat die Deutsche Bahn und Bundesverkehrsminister Dobrindt aufgefordert, die Umsetzung des Umfahrungstunnels St. Goar / Oberwesel mit Nachdruck weiterzuverfolgen. Die Bahn hatte zuvor verkündet, zunächst die bestehende Tunnel bei St. Goar und Oberwesel zu sanieren.

„Diese Entscheidung steht im klaren Widerspruch zu den Bemühungen des Landes, durch den Umfahrungstunnel St Goar / Oberwesel bereits mittelfristig einen Beitrag zur Lärmentlastung im Mittelrheintal leisten zu können“, so Lewentz.
Lewentz sieht Bund und Bahn in der Pflicht

Bundesverkehrsminister Dobrindt hatte in einem Schreiben vom 12. Februar 2015 zugesichert, dass die Aufnahme des Umfahrungstunnels im Bereich von St. Goar und Oberwesel in den neuen Bundesverkehrswegeplan geprüft wird. „Der Bund und die DB AG sind gefordert, diese Prüfung zügig abzuschließen, den etwa zehn Kilometer langen Umfahrungstunnel in den neuen Bundesverkehrswegeplan aufzunehmen und ihn dann auch zeitnah umzusetzen. Wir müssen bei der Lärmentlastung im Mittelrheintal vorankommen“, mahnt der Minister.
Bleser: „Bemühungen werden konterkariert“

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Bleser kritisiert die Ankündigung der Bahn: „Dadurch wird die Tätigkeit des Arbeitskreises, den die Bahn zur Diskussion mit allen Beteiligten in Oberwesel eingerichtet hatte, konterkariert.“ In vielen Abendstunden seien einzelne Tunnelvarianten diskutiert worden. „Von Anfang an war klar, dass eine dauerhafte Ertüchtigung der vorhandenen Tunnel aus technischen Gründen nicht in Frage kommt“, so Bleser. „Wozu diskutiert man mühevoll rote, blaue, gelbe, grüne, orangene und pinke Varianten, wenn dann die alten Tunnel ertüchtigt werden?“

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Ein Ausbau der Siegstrecke für mehr Güterzüge führe zu mehr Bahnlärm – mit diesen Worten stellen sich die Grünen gegen eine Ausweitung des Güterverkehrs, die nur durch einen zweigleisigen Ausbau zwischen Troisdorf und Siegen möglich wäre.

Die Grünen lehnen eine Ausweitung des Güterverkehrs auf der Siegstrecke ab. Ein möglicher Ausbau der Siegstrecke für deutlich mehr Güterzüge führe zu mehr Bahnlärm, heißt es in einer Stellungnahme. Führende Vertreter der Partei reagieren mit ihrer Kritik auf die kürzlich veröffentlichte „Korridorstudie Mittelrhein“ des Bundesverkehrsministeriums.

Das mehrere Hundert Seiten starke Papier schlägt unter anderem eine östliche Alternative zu den Rhein-Strecken vor – die Linie Frankfurt, Friedberg, Gießen, Siegen.

Von Siegen aus könnten die Güterzüge im Norden nach Hagen am südlichen Rand des Ruhrgebietes rollen. Über die Siegtalstrecke könnten sie dann in den Raum Köln geleitet werden, wo sie in Troisdorf wieder auf die rechtsrheinische Bahnstrecke treffen.

Die Gutachter argumentieren mit der Möglichkeit einer Entlastung der stark befahrenen Zugstrecken zu beiden Seiten des Rheins. Außerdem erwarten sie angesichts eines wachsenden Güteraufkommens zusätzliche Kapazitäten beim Gütertransport auf der Schiene. Möglich ist dies allerdings nur mit einem durchgehend zweigleisigen Ausbau der Siegstrecke zwischen Troisdorf und Siegen. „Der Rhein-Sieg-Kreis liegt im europäischen Güterverkehrskorridor, und dies geht immer mehr auf Kosten der Bürgerinnen und Bürger im Kreis“, kritisiert der Lohmarer Landtagsabgeordnete Horst Becker.

„Jetzt sollen die Güterzüge nicht nur im Rheintal verkehren, sondern auch im Siegtal. Wir wollen hier eine bessere Infrastruktur für den Regional- und Nahverkehr, aber der Kreis darf nicht immer mehr zur Müllkippe für den Verkehrslärm werden.“ Martin Metz, der verkehrspolitische Sprecher der grünen Kreistagsfraktion, kritisiert, dass dem prognostizierten Zuwachs der Güterzugverbindungen im Siegtal von täglich 25 auf 85 keine nennenswerten Entlastungen im Rheintal gegenüber stünden. Das zeige, dass es „nur um eine Mehrbelastung mit Lärm und nirgendwo um eine Entlastung“ gehe.

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BONN. Mit einem Ausbau der Bahnstrecke Ruhr-Rhein-Sieg könnte die Rheintalstrecke vom Güterverkehr entlastet werden. Das geht aus einem aktuellen Gutachten im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) im Vorfeld der Bundesverkehrswegeplanung hervor.

Die Bahn und das Land NRW hatten die Strecke für die Bundesverkehrswegeplanung angemeldet.

Laut BMVI könnte ein Teil des Güterzugverkehrs dem Rheintal nach einem Ausbau über das Siegerland ausweichen. Das sei die „einzige brauchbare Alternative“, um die Bahnstrecken im Mittelrheintal zu entlasten, heißt es auch vom nordrhein-westfälischen Ministerium für Bauen, Wohnen, Stadtentwicklung und Verkehr (MBWSV). Die Rheintalstrecke ist eine der am stärksten befahrenen Europas: Besonders im Mittelrheintal, aber auch im südlichen Teil Nordrhein-Westfalens und in Bonn sind die Menschen deshalb von Bahnlärm betroffen.

Der Verkehr würde sich damit aber auch in den Rhein-Sieg-Kreis verlagern. Konkret handelt es sich um die Strecke, die von Köln über Troisdorf, Siegburg, Hennef, Eitorf, Au und Betzdorf nach Siegen führt. Wie viele Güterzüge auf diese Strecke umgeleitet werden würden, ist bislang noch nicht bekannt. Laut Verkehrsministerium werden jedoch für den „Korridor“ zwischen Köln und Karlsruhe für die nächsten Jahre erhebliche Verkehrszuwächse erwartet.

„Die Ruhr/Rhein-Sieg-Strecke wäre eine gute Möglichkeit, mit Containerwaggons auszuweichen“, erklärte eine Bahnsprecherin auf Anfrage. Denn: Für Züge aus Richtung der Häfen in Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam über das Ruhrgebiet nach Bayern, Österreich und Südosteuropa ist die Strecke über Siegen 40 Kilometer kürzer als die Rheintalstrecke. Dafür müssten aber unter anderem einige Tunnel aufgeweitet werden, durch die Container-Züge bislang nicht hindurchpassen, so die Sprecherin. Das Gutachten sieht auch neue Gleise vor: In einem ersten Ausbauschritt würde zwischen Troisdorf und Siegen ein durchgängiges Streckenprofil für den „kombinierten Verkehr“ (wie Containerzüge) hergestellt werden, außerdem soll die Strecke zweigleisig werden. Auch eine Blockverdichtung ist vorgesehen, die für eine schnellere Zugfolge sorgen würde. Die Kosten dieser und weiterer Maßnahmen schätzt der Gutachter auf rund 370 Millionen Euro.

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