PRO RHEINTAL Bürgernetzwerk sauer über politisches Schachern auf Kosten der Menschen
BACHARACH/BINGEN – (wbl). Die Arbeit des Beirats „Leiseres Mittelrheintal“ ist laut Bürgernetzwerk „Pro Rheintal“ ins Stocken und in ein schlechtes Licht geraten, weil sich Bund und Bahn über die zu tragenden Kosten nicht einig werden. Der Bund wende sich ans Land Rheinland-Pfalz und erkläre, dass er zwar freiwillig agieren werde, aber nur dann, wenn das Land auch freiwillig etwas dazugebe. Das Land hingegen erkläre, dass es gar nichts tun werde, da es für die Bahn nicht zuständig sei und eigene Finanzierungsaufgaben bewältigen müsse. Die Bahn wiederum wolle zwar aus freien Stücken neun Millionen Euro zum Schienenschleifen beisteuern, schreibe aber vorsichtshalber ins Kleingedruckte: „… bis 2025“.
„Wirtschaftlich abgehängt“
Auf der Strecke blieben damit laut „Pro Rheintal“ die Bürgerinnen und Bürger mit einer unerträglich und nicht zu verantwortenden Bahnlärmbelastung und eine seit Jahrzehnten unter Bahnlärm leidende Rheintalregion, die längst von den sie umgebenden Regionen wirtschaftlich und infrastrukturell abgehängt worden sei.
Frank Gross vom Bürgernetzwerk erklärt dazu: „Auf dem Rücken der Betroffenen lässt es sich trefflich streiten, denn die Menschen zahlen die Zeche für diesen Streit – im schlimmsten Fall mit ihrem Leben. Gerade erst mussten wir wieder lernen, dass 155 Millionen Euro für die Lärmsanierung von der Bahn nicht abgerufen wurden, weil angeblich die Zeit zur Planung nicht ausreichte. Hier am Rhein wurde mit großem Aufwand geplant, hier wird das Geld gebraucht – wo ist es?“ Dem Bürgernetzwerk liege jetzt eine wissenschaftliche Prognose vor, die ein Bild zeichne, wie es erschreckender nicht sein könne. Das Netzwerk werde rechtliche Forderungen stellen, die auf aktuellen Urteilen und Entwicklungen basierten und die bei Umsetzung den Lärm im Rheintal nicht nur halbieren, sondern ihn auf ein erträgliches Maß reduzieren würden.
Außerdem will das Netzwerk technische Konzepte vorstellen, wie Lärmschutz wirklich funktionieren und aus einer abgetakelten Güterbahn wieder ein prosperierendes Unternehmen werden könnte.
„Kämpfen wie die Löwen“
„Wer es ernst meint mit dem Rheintal, mit Lärmschutz, mit der Bahn und mit unserem Land, der kann sich einem offenen Dialog über den Stand des Wissens und der Technik nicht verschließen“, betont Frank Gross. Vor allen Dingen aber dürften ernsthafte Volksvertreter, die sich ihrem Amtseid und dem Allgemeinwohl verpflichtet fühlten, nicht weiter tatenlos danebenstehen und politische Spiele betreiben.
„Wir hier am Mittelrhein haben die Große Koalition in Sachen Bahnlärm beschlossen und wir werden kämpfen wie die Löwen, um den Menschen endlich ihre wohlverdiente Nachtruhe wiederzugeben“, gibt sich Gross fest entschlossen und verweist auf eine geplante Großdemo in Koblenz.
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DEMONSTRATION
Am 9. Mai werden alle Initiativen im Rheintal und darüber hinaus in Koblenz gemeinsam zu einer Großdemo zusammenkommen.
Stattfinden wird die Demonstration vor dem Hauptbahnhof Koblenz von 14 bis 17 Uhr.
Die Veranstaltung richtet sich aber auch gegen den inzwischen in vielen Bereichen unerträglichen Verkehrs-, Flug- und Industrielärm.