BAHNLÄRM Pro Rheintal kündigt Veröffentlichung von epidemiologischer Prognose an
BACHARACH/BINGEN – Hatte die Bürgerinitiative gegen Bahnlärm gerade noch geglaubt, dass sich etwas beim Thema Lärmschutz in die richtige Richtung bewegen könnte, demonstrierten die Verkehrsminister der Länder zusammen mit dem alten Bundesverkehrsministerium und dem neuen Bundesverkehrsminister, „dass sie Lärmschutz nur dann und dort interessiert, wo auch Zeit und Geld übrig sind“, heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative „Pro Rheintal“. Denn von offizieller Seite heiße es jetzt, „es sei falsch und irreführend, einen individuellen rechtlichen Anspruch auf Lärmsanierungsmaßnahmen auch nur politisch zu versprechen, geschweige denn zu kodifizieren“.
Auf Dauer krankmachend
Frank Gross, Sprecher von Pro Rheintal, meint dazu:
„Scheinbar halten die Minister die Ergebnisse medizinischer Forschung zu den Risiken von Lärm für eine Mär und können sich auch nicht vorstellen, dass Menschen, die jede Nacht von 100 oder 150 vorbeidonnernden Güterzügen durchgerüttelt und beschallt werden, auf Dauer krank werden.
Auch den im Koalitionsvertrag der Bundesregierung gefassten Beschluss, ab 2016 zu prüfen, ob die Waggonhalter der Verpflichtung zur Umrüstung auf Flüsterbremsen bei mindestens 50 Prozent der Flotte nachgekommen sind, halten die Verkehrsminister für falsch und lehnen die angedrohten Sanktionen wie Tempolimits und Nachtfahrverbote ab.
Die Industrie hatte dies kürzlich so gefordert und folgsam wie man ist, geht man darauf ein nach dem Motto: Was interessiert uns unser Geschwätz von gestern.
Die Begründung seitens der Politik: „Wir wollen den Leuten nichts versprechen, was wir nicht halten können!“
Umfassendes Kompendium
Frank Gross: „Auf den Gedanken, dass die Kosten für Lärm die Kosten für Lärmschutz volkswirtschaftlich bei weitem übersteigen, scheint man nicht zu kommen. Aber das wäre ja auch ,Volks-wirtschaftlich’ und würde bedeuten, dass man die Kosten für Lärmschutz bei denen ansiedelt, die dafür verantwortlich sind.
Wir gewinnen zunehmend den Eindruck, dass die Bahn und die Waggonhalter das Thema Lärmschutz überhaupt nicht ernst nehmen.”
Das Bürgernetzwerk Pro Rheintal wird in den kommenden Wochen eine epidemiologische Prognose veröffentlichen, welche die gesundheitlichen Schäden aufzeigt, die Bahnlärm auf dem deutschen Teil der Rheinstrecke anrichtet.
Gleichzeitig bringt das Netzwerk ein umfassendes Kompendium heraus, das die Folgen des krankmachenden Lärms beleuchtet und über die rechtlichen und technischen Aspekte sowie die volkswirtschaftlichen, betriebswirtschaftlichen und privaten Schäden (Immobilien) durch Lärm aufklärt.
Quelle…lesen Sie weiter…=> http://www.allgemeine-zeitung.de
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